Als mein Mann gehört hat ich bin auf ein österreichisches Bundesliga Fußballspiel eingeladen und will darüber auch berichten, meinte er nur: Bin gespannt, wie du aus der Nummer wieder rauskommst…“ Öhm, tja….
Wenn du deine Kindheit nicht unbedingt freiwillig auf dem Sportplatz verbringen musstest, 2 deiner Kinder eine Affinität zu besagtem Ballsport frönen und du bereits endlose Stunden am Spielfeldrand verbracht hast, aber immer noch nicht weißt wie das mit dem Abseits ist, ist die Anspielung des Gatten nicht ganz unberechtigt. Tja, ging dann aber doch ganz einfach:
Eigentliche Ankunftszeit war für 15 Uhr vorgesehen. Im Prinzip genug Zeit bis zum Anpfiff um 17 Uhr. Zugverspätung allerdings 2 Stunden – auf die Unpünktlichkeit der Bahn ist eben Verlass ... So sind wir anstatt erst im Hotel einzuchecken...
UNTERKUNFT
Sehr zu empfehlen, das ****Select Hotel Moser Verdino. In einem imposanten Eckgebäude, gegenüber dem Museum Moderner Kunst im Zentrum gelegen, hat man von hier aus, eine zentrale Ausschwärmstelle. Und das Besondere hier ist die tolle Dachterrasse, mit einem traumhaften Panorama Rundumblick auf die Bergwelt.
Drei Tage Wörthersee sind angesagt. Mal abgesehen von der Verspätung, bis Salzburg mit dem ICE, alles super. Nur ab dann tingelt man wirklich von Briefkasten zu Briefkasten nach Klagenfurt.
Der Name ist übrigens absolut nicht Programm. Von Klagen kann hier keine Rede sein. Eher vom Schwärmen über die Kärntener Landeshauptstadt. Eigentlich möchte ich entspannt die kleinen Gassen entlang schlendern, stundenlang in kleinem Shop stöbern dürfen, mich mit netten Menschen unterhalten, und Komplimente verteilen, Kaffee zu trinken, einfach nur dasitzen und die lieben Mitmenschen beobachten. Da wir am Wochenende und einem Feiertag unsere Zeit dort verbracht haben, waren leider die Geschäfte und die meisten Sehenswürdigen geschlossen. Es ging aber an diesem Wochenende auch nicht um „volles Programm machen“.
Einen Blick jedoch haben wir in die Stadtpfarrkirche geworfen. Diese wurde an diesem Abend mit einer außergewöhnlichen Deckenbeleuchtung in Szene gesetzt. An der gleichen Stelle stand übrigens 1255 die älteste Kirche Klagenfurts. Der jetzige Bau wurde 1709 fertiggestellt. Die komplette Decke ist mit prachtvollen und ungeheuer detailliert ausgearbeiteten Fresken verziert.
Auch beim Wörtherseemandl kamen wir beim herumschlendern vorbei. Ich habe mir das Ganze dann von ihm mal näher erklären lassen…
Die Sage von der Entstehung des Wörthersees
Einst stand anstelle des Wörthersees eine große Stadt, in der die durch Handel reichen Bürger zunehmend übermütig wurden und Gott nicht mehr beachteten. Während einer geselligen Feier am Weihnachtsabend mahnte ein kleines Männlein zur Ehrfurcht – vergebens. Zur Strafe schlug das Männlein ein Loch in sein mitgebrachtes Fass, aus dem eine nicht enden wollende Menge an Wasser auslief und die gesamte Stadt vernichtete. Und das Wasser ist heute der Wörthersee!
Im Sommer ist die schillernde türkise Farbe des Wörthersees legendär. Jetzt im Herbst konnten wir bei Sonnenschein wenigstens an einigen Stellen einen Eindruck davon bekommen. Der Farbton ist keine Laune der Natur, sondern ist bestimmt durch die Beschaffenheit von Pflanzen- und Tierwelt, die Tiefe und der Kalkgehalt im Wasser. Im Sommer hat er eine Durchschnittswärme von 25 Grad.
Aha…
…samt Koffer direkt per Taxi ans Stadion gereist.
Hatte mich schon für die Frage „Wollen Sie hier einziehen?“ gewappnet. Treppen hochgejettet um auf halbem Weg festzustellen, dass die mitgereiste Verwandtschaft (Name der Redaktion bekannt) bei Ankunft am Stadion ihren Rucksack im Taxi vergessen hatte. Mit allem drin.
Aaaah… Bäck to se Bahnhof in einem anderen Taxi in der Hoffnung auf sofortige Findung - Hysterische Nachfrage bei den anwesenden Drivern - Taxifahrer wurde freudiger Weise ermittelt und angefunkt - Befand sich gerade beim Mittagessen zuhause - Kam sogleich MIT Rucksack zurück.
Danke Mohammed you safe our day! Zurück ins Stadion. Vom Spiel haben wir dann lediglich noch die letzten 20 Minuten etwas mitbekommen. Aber wenigstens noch eine rote Karte erlebt. *stirnabwisch* Es ging übrigens 3:3 aus.
Prinzipiell braucht man in der Innenstadt keine öffentlichen Verkehrsmittel. Sobald man aber zum See, zur Miniaturwelt Minimundus oder zum Wörtherseestadion will, ist die Gehzeit schon mal `ne Stunde. Aber wir hatten ja Zeit. So sind wir vom Neuen Platz bis an den See den Fußweg am Kanal entlang geschlendert.
Ich war sehr überrascht, wie viel tagsüber in den Gassen los ist, während es gegen Abend dann immer ruhiger und idyllischer wird. Insbesondere wenn man bei Dunkelheit über den Neuen Platz spaziert und das bunt beleuchtete Wahrzeichen der Stadt, den Lindwurm, mal umrundet. Der Brunnen steht mittig, flankiert von Baumalleen auf beiden Seiten. Angeblich hat er sich ausschließlich von Jungfrauen ernährt und ist irgendwann verhungert. Ich lass das jetzt mal so im Raum stehen…
Pyramidenkogel in einem Rutsch
Wir verbrachten lediglich 3 Tage in der Gegend – selbstredend zu wenig, um einen ausführlichen Bericht erstatten zu können. Trotzdem möchte ich euch ein wenig an der Atmosphäre teilhaben lassen, wie etwa an einer traumhaften Landschaft im Indien Summer Style.
Am nächsten Tag gings nämlich zum schönsten Aussichtspunkt der Region, dem Pyramidenkogel in Keutschach. Auf dem Hinweg erst mal über das prominente Who is Who der Region vom Insider informiert worden und die schönen Seehäuser auf dem Weg zum Aussichtspunkt bewundert.
Mit dem Aufzug ging es hoch zur Aussichtsplattform. Der traumhafte Ausblick macht mir wieder bewusst, wie schön unsere Welt doch ist. Und gerade im Herbst sind die Farben noch einmal ganz besonders intensiv und wunderschön. Vor allem wenn das Wetter mitspielt. Hinab ging es dann ganz nonkonform mit Europas höchstgelegener Teppichrutsche... TschisesChreist!!! Wem das zu langweilig ist, benutzt den Fly 100, eine „Seilbahn“, in die Du Dich mit Geschirr einhängst und 100 Meter in die Tiefe rauschst.
Detox mit Seeblick
Gesundheit ist ja ein großes Thema. Bei einer persönlichen Führung mit dem Direktor, bekam ich auch einen kleinen Einblick ins renommierte VIVAMAYR Medical Health Resort, das sich auf der Halbinsel Maria Wörth befindet. Neben einem Classic Programm werden spezielle Programme zur Darmsanierung, Gewichtsoptimierung, Stärkung des Immunsystems, Entgiftung und zur Stressreduktion angeboten. Die Philosophie der Klinik basiert auf der bekannten F.X. Mayr-Kur, die auf den österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr zurückgeht, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts den Darm und seine Sanierung in den Mittelpunkt seiner medizinischen Arbeit stellte. Die Klinik hat das Flair eines Seehotels und auch Promis aus aller Welt geben sich hier ein Stelldichein. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde auf der idyllischen Halbinsel dann auch noch die Wallfahrtskirche von Maria Wörth besucht – samt Friedhof natürlich.
Kultur und Action macht natürlich Hunger. Der wurde gestillt im Veldener Restaurant Seespitz, welches dem Falkensteiner Schlosshotel angehört und sich direkt am Ufer des Sees befindet. Sehr lecker gegessen. Das Restaurant Seespitz ist mit 89 Punkten und 2 Hauben von Gault Millau und 2 Gabeln von Falstaff ausgezeichnet. Den restlichen Abend verbrachten wir bei Gesang und Klaviermusik in der Bar des Schloßhotels. Besser bekannt aus der Kultserie Schlosshotel am Wörthersee. Und nein, wir wurden nicht vom wieder auferstandenen Roy Black beglückt - Ruhe weiterhin in Frieden Man in Black…
Galerie Artig
Kein Ausflug ohne Kunst. Durch Zufall in der Galerie ART IST gelandet, die erst 2 Wochen zuvor neu eröffnet hat und sich unweit entfernt vom Hotel befindet. Nicht nur die Kunst hat mich hier begeistert, sondern das ganze Konzept. Neben Kunst und Kultur wurde hier auch Platz für einen Shop geschaffen, in dem regionale Kärntener Produkte angeboten werden und man zudem soziale Projekte unterstützt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Und jetzt mal zu den fachlichen Fakten: Das Wörthersee Stadion ist die Heimstätte des Vereins SK Austria Klagenfurt, der aktuell in der 1. Österreichischen Bundesliga spielt. Zudem finden hier neben internationalen Fußballhighlights auch Konzerte bekannter Showgrößen statt. Was vor allem Fußballfans zu schätzen wissen: Die Tribünen mit 30.000 Sitzplätzen liegen in nächster Nähe zum Spielfeld. Wir saßen im oberen VIP-Bereich und wurden dann auch noch gut verköstigt. Hatten wir uns nach der Aufregung aber redlich verdient.
So… und jetzt sag einer ich hätte nichts über Fußball zu erzählen! Öhm… könnte mir dann doch nochmal einer kurz das mit dem Abseits erklären …?
liebe Grüße aus Kärnten
Sylvie
Weitere Infos hier: Wörthersee Tourismus
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