Was für eine tolle Kombination - Palmen und Ski! Dazu voll die Relax Area - der Chillermodus kann eingeschaltet werden. Tja, sowas findet man auf der Resterhöhe im Kitzbühler Skigebiet direkt an der Bergstation des Hartkaserlifts - die PanoramaBar. Der Umbau der kleinen Sonnenterrasse ist wirklich gelungen: Und perfekt für unseren jährlichen Mädelsausflug nach Kitzbühel u.a. zum Vertical Up 2017...
Schön war`s mal wieder. Mit viel HüttenGaudi und Skifahren. Angereist sind wir am Donnerstag zu fünft. Das Auto wird praktischerweise direkt am Parkplatz vor der Hahnenkammbahn geparkt. Die Ski gleich unten an der Bahn ausgeliehen und dann geht es mit der Gondel auch schon in die Höh´ . Unsere Taschen deponieren wir an der Bergstation, die werden später mit dem Skidoo abgeholt. Die Liftkarte für den nächsten Tag gilt bereits am Vortag ab 15 Uhr.
Das Kitzbüheler Skigebiet wurde 2013, 2014, 2015 und 2016 zum "besten Skigebiet der Welt" gekürt und wir sind jedes Jahr wieder begeistert über die Vielfältigkeit. 215 Abfahrtskilometer und 54 Seilbahnen und Lifte wollen erst mal bewältigt werden. Beim Apres Ski geht es hier etwas gediegener zu als etwa in Ischgl aber - entweder man hat Spaß oder hat keinen.
Schon im Vorfeld haben wir einstimmig beschlossen: Würde Bedarf an ärztlicher Hilfe bestehen, kommt als Arzt diesmal nur Der Bergdoktor infrage. Also wenn man schon mal hier ist und der auch noch ums Eck´ praktiziert...
DIE UNTERKUNFT
Gewohnt wird wie jedesmal in der Hocheck Hütte auf 1700 m Höhe: Mehrbettzimmer und Massenlager. Hier ist es rustikal - sehr rustikal, man muss sowas mögen. Aber uns macht es nichts aus, mal ein paar Tage Toilette und Dusche auf dem Flur mit Gleichgesinnten zu teilen - s´gibt schlimmeres. Vor allem wenn man morgens nur die Ski anschnallen muss und direkt vor der Haustür schnappt die berühmte Mausefalle der Streif zu. Man bekommt erstklassiges Essen der traditionellen Tiroler Küche - der Küchenchef erfüllt alle Wünsche (wenn´s unbedingt sein muss :) - bei uns waren es Kas´spatzen und Spinatknödel. Wir haben uns auch so gefreut unsere Hausfeen Jella und Anni wieder zu treffen...
Das schöne an einer Hütte ist: Man trifft auf viele Leute. Die Hocheck ist nicht nur für Gäste die übernachten, es kommen Einheimische den Berg auf einen Einkehrschwung hochgewandert oder um hier einfach einen netten Abend zu verbringen. Da Freitags die Gondel bis 23 Uhr fährt, kann man den Abend gemütlich ausklingen lassen. Dann trifft man zum Beispiel auf so nette Leut´ wie Christine und Siggi - wo lernt man schonmal jemanden kennen der 8000 Leute unter sich hat! Die beiden sind über Nacht auch auf dem Berg geblieben. Siggi ist übrigens der Totengräber von Kitzbühel... Und als Ü 50erin kann es nicht schaden sich schon mal mit jemand kompetenten zu unterhalten. Wir haben übrigens festgestellt, dem gleichen guten Jahrgang anzugehören. Und wenn ich mir unser Foto so anseh´: ....ich muss unbedingt zum Friseur!
An dem Abend kommt auch noch ein Teil der italienischen Belegschaft vom legendären Berggasthof Sonnbühl auf einen Absacker den Berg rüber. Neben Stuttgartern, Hamburgern und Holländern ergab das eine recht illustre Truppe. Gruß übrigens an Kim & Co. in die Niederlande :)
Der Grund warum wir gerade dieses Wochenende ausgesucht haben war das Streif VERTICAL UP RENNEN. Bereits einmal haben wir den Zieleinlauf erlebt, aber dieses Mal wollten wir auch beim Start dabei sein. Und es hat sich gelohnt.
Die VERTICAL UP´s
Ziel dieser Rennen ist es die original Weltcupstrecken vertikal so schnell wie möglich zu bezwingen bzw. erlaufen. Und das Ganze ohne Regeln oder Vorgaben nur durch Körpereinsatz. In Kitzbühel geht es 3,3 km steil die legendäre Streif hinauf. Das Starthaus wird zum Zielhaus. Was eigentlich mal als verrückte Idee einiger Freunde im Dezember 2010 anfing hat sich inzwischen zu einem gefragten Event manifestiert - 5 Orte in 3 Ländern. Ich glaube nicht mal die Initiatoren hätten an diesen Erfolg geglaubt. Es gibt den Spaßbewerb der VERTICAL UP "Rucksack-Klasse" (hier ist die einzige Bedingung dass ein Rucksack inkl. Füllung, bzw. das was davon übrig ist, bis zum Ziel mitgenommen werden muß) und die Königsdisziplin, die "Speedklasse" für die ganz Durchtrainierten. Bewerben kann sich übrigens jeder.
In diesem Jahr gab es etwa 3000 Bewerber - die Teilnehmerzahl ist allerdings auf 1000 beschränkt. Für jeden Sportler absolut eine Herausforderung oder wie der Moderator meinte: Die schönste Form des Masochismus und nie war es schöner sich zu quälen!
Wir also, mit der Gondel um 18 Uhr runter - kurzer Fußweg zum Start - gleich nach dem Start wieder hochgegondelt um den Zieleinlauf des Ersten zu sehen, der bereits nach 30 Minuten oben erscheint. Artet fast in Streß aus - für uns.
Wettertechnisch gesehen gab es alles: vom Schneesturm bis zum Kaiserwetter. Auch den letzten Tag sprich Sonntag, nutzen drei von uns nochmal zum skifahren. Die anderen beiden frönten lieber dem süßen Nichtstun - dachten sie zumindest. Bei einer kurzen Wanderung übern Berg zu unserem Treffpunkt kommen sie nämlich noch als Lebensretter und Absperrhilfe bei einem Gestürzten zum Einsatz. Nach vollbrachter Rettung treffen wir uns dann doch noch zum letzten Einkehrschwung und Gegenbesuch im Sonnbühel.
BERGGASTHOF SONNBÜHEL Hier ist das Motto der Küche: Nur das Beste! Das der Gäste: Sehen und gesehen werden! Und trotzdem fehlt es nicht an gemütlichem Charme. Bei uns ist es jetzt eher so das sehen als das gesehen werden. Die Gala und Bunte Leser unter Ihnen werden wissen was ich meine... Denn ohne Reservierung kann man sich nur an der Schneebar gütlich tun. Aber Dank unserer italienischen Conections die wir am Vortag geknüpft haben. Konnten wir nochmal die letzte Stunde zum Mittagessen - die Spaghetti schmeckten übrigens wirklich hervorragend - auf der Terrasse des Sonnbühel genießen. Es ist schon elitär in einem Skigebiet auf der Terrasse an einem schön eingedeckten Tisch mit einer weißen Tischdecke und Stoffservietten zu sitzen - Noch mehr Luxus aber ist es für mich, diese Zeit mit Freunden genießen zu dürfen. Es war auch ein runder Abschluß für unseren Wochendtrip. Schön das es euch gibt Mädels!
Beim Skifahren geht es nicht immer nur um Stimmung, Party, Halligalli. Es sind die Berge - man kann einfach nicht wegsehen. Die Bilder bleiben im Kopf. Beim Anblick dieser wahnsinnigschönen Kulisse zählt auch mal nur die Stille. Schon morgens der Blick aus dem Fenster, oder vor der Hütte ins Tal das dir zu Füßen liegt. Nachts nochmal vor die Tür gehen - nirgendwo sieht man die Sterne klarer als in den Bergen. Dastehen und diese Schönheit genießen denn, die Natur holt das Beste aus dir raus und tut einfach der Seele gut.
Sorry, is` ein bisschen länger geworden... aber, nach ein paar Willis erzähl ich gern mal eine Geschichte...
Sylvie
Nachtrag 2019: Seit die Bewirtschaftung der Hütte von jemand anderem übernommen wurde, hat uns die alte Herzlichkeit und der Unterhaltungswert doch sehr gefehlt, darum haben wir uns entschlossen nach 10 Jahren auch mal etwas anderes auszuprobieren.
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