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  • Sylvia Kester

Vorweihnachtszeit im italienischen Vicenza

Aktualisiert: 2. Dez. 2018

Wenn Sie auch von dieser netten Dame morgens beim Verlassen des Hotelzimmers begrüßt werden möchten, müssen Sie nur Zimmer No. 102 in einem kleinen Boutiquehotel im Herzen Vicenzas buchen. Wir waren  3 Tage beruflich mal wieder in der italienischen Metropole und das zur Vorweihnachtszeit.




Auf der Hinfahrt haben wir extra einen Shopping-Zwischenstop in San Daniele del Friuli gemacht.  Denn hier finden Sie den Rolls Royce unter den Schinken: Prosciutto di San Daniele. Wenn ich mir so im Nachhinein überlege... Was ändern sich mit dem Alter doch auch die Shopping-Eigenschaften. *tststs*...


Wir sehen uns den Ort an - was eigentlich schnell passiert ist, da er doch recht übersichtlich ist. Aber  wo bekommt man jetzt den erstklassigsten Schinken zu kaufen? Am besten man findet ein exzellentes kleines Lokal mit einem eben solchen Prosciutto und wenn man ganz viel Glück hat, bekommt man die Adresse wo es eben diese außergewöhnliche Köstlichkeit auch zu erwerben gibt. Und da hatten wir ja wohl mal Glück - mit dem Restaurant Farroni direkt im Zentrum.  Während  Restaurants in so zentraler Lage oft Touristenfallen sind, kann man das Farroni nur empfehlen.




Ich muss aber bekennen, ich hab mich mit jedem Bissen bei dem armen Schwein entschuldigt. Denn, ich versuche schon bewußt auf Fleisch zu verzichten. Bin kein ganzer Vegetarier (vielleicht gelingt es mir irgendwann noch) aber auch kein großer Fleischesser - ich vegetiere also  mehr noch so vor mich hin. Aber er war auch zu köstlich. Sie können sich natürlich  im Feinkostladen nebenan den Schinken auch schneiden lassen, setzen sich damit auf die Stufen des Dom`s grad gegenüber und lassen  ihn sich ganz lässig mit den Fingern schmecken.


Unterkunft


Dieses Mal hatten wir für Vicenza etwas mehr Zeit als bei unserem letzten Besuch, um so viel wie möglich zu besichtigen. Eingecheckt haben wir im Glam Boutique Hotel.  Das Hotel verfügt über 13 Zimmer und liegt direkt an der Kreuzung zum Stadtkern. Wir durften  entscheiden ob wir lieber ein kleineres Zimmer hinten raus oder ein größeres zur Straße wollen. Wir entschieden uns für das Größere, wobei ich mir beim Einzug gedacht habe: Wie klein ist wohl das Kleine? Optisch war es wirklich sehr schön. Ebenso wie der Frühstücksraum und der Barbereich - alles also klein aber fein. Und zentral. Etwas gestört hat mich dass man für das Frühstücksei (wenn gewünscht) extra zahlen muss und auch die Parkplatzgebühr von  20-25 Euro am Tag doch schon happig ist. Das Hotelpersonal aber ist super nett und zuvorkommend. Wir bekamen bei Abreise den Wagen sogar vor die Tür gefahren. 



Vicenza und seine Sehenswürdigkeiten


Die Stadt ist nicht umsonst von der UNESCO 1994 zum Weltkulturerbe erklärt worden. So viele Sehenswürdigkeiten auf einem Fleck - einfach einmalig. Wir mussten nur kurz von unserem Hotel aus über die  weihnachtlich geschmückte Kreuzung und standen schon vor dem Teatro Olimpico. Trotz des Eintrittspreises von 11 Euro ist der Besuch ein Muss. Und vielleicht klappt es ja irgendwann einmal sich dort auch ein Konzert anzuhören. 






Gleich gegenüber befindet sich der Palazzo Chiericati.  Hier bewunderten wir Räume mit komplexen Wandfresken und die Ausstellungen des städtischen Kunstmuseums. Nicht nur, dass das Gebäude selbst eine architektonische Perle ist, selten - besser gesagt noch nie -  habe ich eine Ausstellung besucht, in der die Farbgestaltung der Wände so gut mit den präsentierten Bildern harmoniert. 




Um diese Jahreszeit waren leider viele Bauwerke nicht von innen zu besichtigen wie etwa die Basilika Palladiana (wenigstens konnten wir uns da zwischen dem Gemäuer niedergelassen und uns bar-technisch mit einem Aperolspritz - sorry, auf italienisch Spritz Aperol - verwöhnen lassen) oder die Villa Lamerico Capra, auch  La Rotonda genannt. Wie viele Bauwerke Vicenzas wurden auch diese von dem Architekten Andrea Palladio entworfen. Der Mann meiner architektonischen Träume!  

Sollte also jemand von Ihnen jemanden kennen, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der eventuell in einem alten Palazzo wohnt... also so eine Einladung auf ´nen Cappucino... ich würde nicht ablehnen...






Auf unserem Rundgang besuchen wir noch die  Villa Valmarana ai Nani , flanieren im Garten der Villa Lamerico Capra (La Rotonda), steigen anschließend zur höchsten Kirche der Stadt auf, der Santuario della Madonna di Monte Berico,  und genossen einen großartigen Panoramablick über Vicenza.   Die letzte Etappe, zurück hinunter in die Stadt, führt uns durch einen wunderschönen und elendlangen  Arkadengang. Am Ende des Tages zählte der Schrittmesser im Handy des Gatten 20 km *stirnabwisch*...






Gastronomie


...was mit Sicherheit nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, dass wir auch noch ein wenig spazieren gingen, weil wir warten mussten bis La Rotonda seine Tore öffnet. Aber wie es der Zufall so will, findet man dann unverhofft die besten Localitäten.  Um den Gatten bei Laune zu halten muss was zu Essen her. Es war gerade Mittagszeit. Wir spazieren also den Hügel  Ortsausgang hinunter sahen aber weit und breit nicht annähernd etwas das Ähnlichkeit mit einem Restaurant oder Cafe hat. Also fragen. Das Nest Der Ortsteil war wie ausgestorben. Zum  Glück fand sich eine einsame Seele. Diese erklärte uns, dass sich etwa 200 m wieder zurück ein Agriturismohof befindet, dort könnte man eventuell etwas bekommen.

Bingo! Mit  La Valletta Agriturismo haben wir den Hauptgewinn gezogen. Versteckt in einer Seitengasse gehen wir durch das Tor zum Restaurant und wurden sofort freundlich empfangen. Was folgte war kulinarisch-italienische Extraklasse. Frei nach dem Motto: Es wäd gegesse was auf de´ Disch kommt! Der Chef persönlich stellte  die vier verschiedenen Gänge vor zwischen denen man jeweils aus 3 wählen konnte. Fazit: Pappsatt! Dann wird mit der netten älteren Seniora am Nachbartisch noch auf ihren 85. Geburtstag angestoßen, nachdem der Chef mit einem Stück Kuchen samt Kerze zum gratulieren kommt. Anschließend lassen wir uns noch eine Ferienwohnung  zeigen (deren Bett eigentlich grad recht für ein Mittagsschläfchen käme) und verlassen, samt  einer geschenkten Flasche vom besten Hauswein, das Anwesen.




Was soll ich  noch sagen außer: Was lieb´ ich doch das Dolce Vita! Geht es Ihnen genauso?


chiao Sylvie




Infos:

Restaurant Farroni, Piazza Vittorio Emanuele II, 26, 33038 San Daniele del Friuli UD


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