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  • Sylvia Kester

Madeira - Wo Naturliebhaber in Extase kommen

Aktualisiert: 19. Apr. 2021





Wenn du im Flughafen die Rolltreppe hinunterfährst und am Ende der Treppe stehen zahlreiche Reporter mit Micros und Kameramännern in Stellung, bekommst du erstmal einen Schreck - Um dich aber sogleich in die vorteilhafteste Position zu bringen um dann festzustellen, dass das Blitzlichtgewitter nicht unbedingt dir gilt, sondern den sich hinter dir auf der Rolltreppe befindlichen Teilnehmern des Dschungelcamp 2020.





Ok ok, also alles wieder auf Entspannung und zurück zum Thema: Meine Reise geht nach Madeira, im Januar.


Vorab schon mal folgendes…


Wenn Sie nicht gern Auto fahren, reisen sie nicht nach Madeira!

Wenn Sie keine Serpentinen mögen, bzw. vertragen, bleiben sie zuhause!

Wenn Sie gern schnell von A nach B kommen wollen, fliegen Sie nicht nach Madeira!

Wenn Sie Strandurlaub machen möchten, fahren Sie da definitiv nicht hin!!

Wenn Sie aber grüne Landschaften lieben, gern wandern, Ihnen Autofahren nichts ausmacht und gutes Essen zu schätzen wissen,


dann ist man auf Madeira absolut richtig!





Die Insel

Die 57 km breite und gerade mal 22 km lange Insel gehört zu Portugal, liegt im Atlantik und näher an Afrika als an Europa, ist super vielfältig und das Klima das ganze Jahr über angenehm.


Wir haben im Januar draußen gefrühstückt.


Apropos Nebensaison: Die Durchschnittstemperatur auf Madeira liegt bei etwa 20 Grad. Es wird also selten richtig kalt oder richtig heiß. Von Frankfurt aus beträgt die Flugzeit 4 ½ Stunden. Im subtropischen Klima gedeihen die exotischsten Blumen aus Afrika, Asien und Südamerika. Allerdings, ist im Januar von der Blütenpracht leider nicht ganz so viel zu sehen.

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und im März diesen Jahres, gab es auch ein kurzes Beben der Stärke 5,3 wie ich jetzt gelesen habe. Das Epizentrum lag etwa 40 Kilometer südlich von Funchal im Meer. Stärkere Beben sind aber eher selten. Das letzte war im Jahr 1975.


Die Landwirtschaft lebt hier auf der gebirgigen Insel und ist oft mit Auf- und Abstiegen von mehreren hundert Metern verbunden. Ob bei den Bananenplantagen oder den Weinstöcken. Also mühselig.


...oder aber man fährt mit der Gondel hinunter nach Fajã dos Padres. Einer dieser ganz besonderen Orte auf Madeira. Nur zwei Wege führen dorthin: mit dem Boot oder mit der Seilbahn. Die Seilbahn befindet sich in Quinta Grande, etwa 10 Autominuten von Funchal entfernt.

Die Abfahrt über 300 Meter ist einfach atemberaubend! Hier fühlen und sehen Sie die Natur - fast wie das Eintauchen in eine magische Welt. in einer abgelegenen grandiosen Natur mit Obstbäumen, Blumen, Meer und vor allem Ruhe. Aber Vorsicht, verpassen Sie nicht die letzte Auffahrt, sonst sitzen sie fest.





TIPP: Ein Mietauto ist auf der Insel generell zu empfehlen. Das sollte allerdings mindestens 100 PS haben, sonst gibt es bei vielen Steigungen Probleme. Und die Steigungen haben es echt in sich. Der liebe Gott muss des Öfteren herhalten. Mannmannmann....*stirnabwisch*. Die Straßenführungen sind teilweise sogar für das Navi eine Herausforderung.


In den letzten Jahren wurden zahlreiche Schnellstraßen und Tunnels rund um die Insel gebaut, um schneller von A nach B zu gelangen. Besonders Fahrten von Süden nach Norden dauern aber aufgrund der oft steilen, engen und kurvigen Straßen trotzdem einige Zeit.

WANDERN


DAS Thema auf Madeira ist natürlich wandern. Auch wir haben einige Kilometer auf unsere Schuhe gelaufen.


Sie ist zurecht eine der beliebtesten Levada Wanderungen auf Madeira. Zur Hinfahrt haben wir die Route 110 genommen – eine Höhenstraße, die auch viele grandiose Aussichtspunkte bietet.





Levadas sind künstliche Wasserläufe, mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet wird. Im Naturschutzgebiet von Rabaçal führt sie zu einer zauberhaften blauen Lagune mit 25 Wasserfällen. Im Januar war zum Glück nicht so viel los. Wir wandern über einen Rundweg an den Bewässerungskanälen entlang. Das Wasser perlt an üppig wachsenden Moosen und Farnen hinunter. Man fühlt sich hier fast wie in einer Saline, es plätschert überall.





Zu empfehlen ist auf dem Rückweg ein Einkehrschwung im…


Rabacal Nature Spot Cafe

mit einem Wort: Super! Wir kehren nach der Tour hier ein und waren begeistert. Leckere Speisen, super freundliches Personal, sauber und eine schöne Terrasse. Die hausgemachten Kuchen und Leckereien sind klasse, aber auch die warmen Gerichte mehr als empfehlenswert. Ein völlig unerwartetes Kleinod im Wald. Unbedingt mal vorbeischauen.




Rundweg Jardim do Mar

Kinner’s, dieser Wanderweg hat es so richtig in sich! Kein anderer Weg hat mich derart Nerven gekostet und aus der Puste gebracht – also kurz vorm Kollaps. Ursprünglich geht es von Prazeres runter nach Maùl do Mar, über die Küste nach Jardim do Mar und von dort aus wieder hoch nach Prazeres. Starten wollten wir hinter dem Hotel Atlantico in Prazeres und eigentlich den ganzen Rundweg begehen. Zuerst runter nach Paùl do Mar. Aber aufgrund von Nieselregen war der Weg gesperrt, da die Steine sehr rutschig sind und der Weg absolut steil ist. Im Nachhinein war ich dankbar, dass wir „nur“ runter nach Jardim do Mar gelaufen sind. Aber auch hier ist der Weg nicht ganz ungefährlich und man muss aufpassen wohin man tritt. Dafür ist die Aussicht wieder spektakulär.





WhaleWatching

Mit dem Unternehmen Lobosanda - Ein absolut traumhaftes Erlebnis und fasziniert mich immer wieder auf`s Neue! Mit dem Schnellboot Stenella fahren wir über den Atlantik. Wir hatten Glück und haben mehrere Sichtungen erlebt, u.a. sind zahlreiche Delfine einige Zeit direkt neben uns hergeschwommen. Unser Guide Paula, eine Meeresbiologin, gab informative Erklärungen auf Deutsch und auf Englisch dazu. Sehr zu empfehlen.



Unterkunft

Auch zu zweit haben wir uns für ein Ferienhaus mit einem Schlafzimmer entschieden. Das Casa do Por do Sol in Estraito da Calheta. Der Ort hat jetzt nicht unbedingt viel an Unterhaltung zu bieten, aber das Haus war für uns passend. Wie die meisten Häuser am Hang gelegen und mit beheiztem Pool.




Also, das Vorurteil, dass Madeira eine Senioreninsel sei, kann ich jetzt guten Gewissens dementieren denn, in den Schluchten und Wäldern der Insel wird Abenteuerurlaub gemacht. Madeira fasziniert durch Gegensätze: Der Süden - warm und lieblich, der Norden regenreich und rau. Und ebenso unterschiedlich wie die Landschaft ist das Wetter. Manchmal ein Wechsel im Minutentakt zwischen Sonne und Regen. Also wetterfeste Windbreaker sind eine Empfehlung.

Und noch einen abschließenden Tipp: den traditionellem Poncha bitte nur frisch zubereiteten trinken, alles andere ist nicht zu genießen!


In Teil 2 meines Madeira Berichtes geht es um die Inselhauptstadt Funchal.



Grüße

Sylvie

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