Wenn du zu einer Pressereise eingeladen wirst und kurz nach der Anmeldung von einem netten Herrn der Agentur "mit gespannten Grüßen" zu deiner Konfektionsgrösse angemailt wirst, denkst du im ersten Moment erstmal... Ööhm, ja... und teilst dann "mit erwartungsvollen Grüßen" deine Rahmengröße mit. Aber das Programm der Reise klingt so verheißungsvoll, da ist man auf alles gespannt: "Die Dolomiten von oben - Panoramaskifahren am Rosengarten". Heliflug, Skifahren, und der "Sunset Skiing Aperitif". Wenn das mal keine Ansage ist...
Und das Ganze sogar mit Begleitperson. Da der Mann keine Zeit hatte kam meine Freundin Carmen in den Genuss. So hatte ich auch gleich meine persönliche Fotografin dabei. Es geht nach Südtirol. Der erste Eindruck rund um Bozen mit seinen Weinbergen, steigert nochmal die Erwartungen. Vom Bahnhof Bozen aus, wo wir abgeholt werden, schraubt sich die Straße dann hoch ins Eggental.
FAMILIENFREUNDLICHE SKIGEBIETE
Hier haben Skifahrer im Angesicht des Unesco-Welterbes der Dolomiten mit Rosengarten und Latemar zwei einzigartige Skigebiete zur Auswahl. Das Ski Center Latemar Obereggen, das mit dem Fiemme-Tal verbunden ist und auf über 100 gemeinsame Pistenkilometer kommt, ist der ideale Ort für aktive Skifahrer. Das Skigebiet Carezza ist weniger anspruchsvoll, eher gemütlich -was mir sehr entgegenkommt - und eignet sich hervorragend für Familien. Es gibt inklusive der Verbindung ins Fassatal insgesamt 154 Abfahrts-Kilometer. Die Pisten sind perfekt präpariert und durch die übersichtlichen Skifahrer wahre Autobahnen.
Hotelier, Georg Eisath von der Moseralm, der auch den ersten Tag auf Skiern mit uns verbrachte, klärte uns den Tag über auf. Etwa über die verschiedenen direkten Zustiegsmöglichkeiten auf die Pisten, die teilweise sogar von den Hotels aus möglich sind und es dadurch keine Probleme mit Wartezeiten an den Liftanlagen gibt. Zudem ist die Bettenkapazität im Tal nicht so hoch, wodurch sich die Anzahl der Gäste im Rahmen hielt, was man auf der Piste deutlich merkt.
Falls übrigens jemandem der Name Eisath bekannt vorkommt: Sohn Florian Eisarth ist italienischer Skirennläufer - den haben wir abends im Hotel noch persönlich kennengelernt - und Chefin Monika Auer Eisarth war in den 80ern als Rennrodlerin sehr erfolgreich, auch bei Olympia.
Uns wurde für die Tage auch ein Skilehrer zur Seite gestellt. Andreas. Zwar können wir alle Skifahren, aber was mich immer begeistert ist, wenn einer dabei ist der weiß wo`s langgeht: Ich muss nicht dauernd anhalten, Handschuh aus, Karte raus um mich dann zu orientieren wo ich bin und hin muss. Perfekt! Zudem ein Tipp: Wenn jemand mit dem Skifahren anfängt - ich rate dazu sich einen Skilehrer allein zu buchen. Sie lernen doppelt so schnell und viel intensiver als in einer Gruppe. Es rechnet sich auf jeden Fall.
Wenn ich mich mit den Menschen hier unterhalte merkt man sofort: sie sind heimatverliebt. Auch unser Skilehrer: Seit vielen Jahren gibt er im Winter Ski- und hauptsächlich Snowboardunterricht. Im Sommer aber betreibt er auf seinem Bauernhof auch noch ein kleines Restaurant. Wie er begeistert erzählt. Apropos Restaurant: Natürlich gehört zum Skifahren Apres Ski. Andreas führte uns dazu dann ganz nach oben zur...
LAURINS LOUNGE
Am höchsten Punkt auf 2337 m in sonnenverwöhnter Lage, liegt Südtirols höchste Panoramalounge direkt am Rosengarten-Massiv. Von hier aus das Erröten der Dolomiten, oder wie die Südtiroler so klangvoll sagen, die "Enrosadira" am Abend zu bewundern ist ein Traum. Und das ganze Tal liegt dir zu Füßen.
Es geht im Anschluß in großen Schwüngen die breiten Pisten hinunter zu einem weiteren Date. Denn der Hunger ruft. Ein absoluter GeheimTipp zum genussvollen Einkehrschwung ist die...
TSCHEINER HÜTTE
Oh.Mein.Gott. Was Koch Christian Tasser in dieser wunderschönen urigen Hütte essenstechnisch zaubert ist ein Traum. Sogar auf den Hütten wird das Essen in Südtirol regelrecht zelebriert. Vom Aperitif bis Degistif und ich kann definitiv sagen: In Südtirol lernt man das "Genuss-Skifahren". Die Tscheiner Hütte liegt jetzt nicht direkt an der Piste aber, die Ski abzuschnallen (kann man an der Piste stehen lassen) und die 300 m Fußweg lohnen sich auf jeden Fall. Die Bewertung als Exzellent in tripadvisor ist absolut gerechtfertigt. Essen auf ganz - im wahrsten Sinne - hohem Niveau... ich sag nur "Schlutzkrapfen"... Nach dem Essen können wir uns kaum noch bewegen, deshalb gibt es ein paar Extraschwünge bei der Abfahrt.
PERFEKTE PISTEN
Und dass die Pisten perfekt gespflegt sind, dafür sorgt Georg Eisath persönlich. Er ist nicht nur Hotelier und Präsident des Skigebiets, sondern auch Mitbegründer von TechnoAlpin, dem Weltmarktführer in der Beschneiungsanlagen-Produktion. Zum Abschluss des Tages gab es die Besichtigung einer solchen Anlage (und nicht wie meine Tochter mich zuhause, als sie das Programm durchlas, entsetzt fragte: Warum besichtigt ihr denn eine Beschneidungsanlage...? Les´ nochmal langsam... Achso...). Regionalität und nachhaltige Energiesparmaßnahmen spielen auch im Eggental eine große Rolle. Durch ständige Optimierung konnte der Energieverbrauch der Anlagen bereits um etwa 20 % gesenkt werden, erklärte uns Georg.
Unterstützt wird er dabei auch von Südtirols einziger PistenraupenfahrerIn Martina Blaas, die uns Abends Rede und Antwort stand. Für die 25-jährige war es ein Jugendtraum und Faszination Pistenraupe zu fahren. Sie hat verschiedene Kurse und Sicherheitstrainings belegt, Erfahrungen gesammelt, dann bekam sie ihre eigene Schneekatze. Und das mit einer kleinen Überraschung: Die Arbeitskollegen lackierten ihre Außenspiegel passend zu den Fingernägeln - in Rosa. Wie es sich eben für eine richtige Schneeprinzessin gehört. (Foto:CarezzaSki Alex Filz)
An unserem Wochenende hat wirklich alles gepasst: Sonne Sonne Sonne, wenig Leute auf der Strecke und perfekt präparierte Pisten. Einfach ein Traum nach dem tristen Winterwetter bei uns zuhause. Aber eine Steigerung ist ja immer möglich, so geschen am nächsten Tag.
SIGHTSEEING MIT DEM HELI
Wir wurden abgeholt - mit dem Heli - direkt vor dem Hotel. BÄhM! 20 Minuten Rundflug. Um die spektakulären Felstürme des Rosengarten-Massivs herum, vorbei am Latamar, hinein ins Fassatal um auch noch in der Ferne die Marmolata und die Lagoraikette zu bewundern. Es war ein Traum das Ganze einmal von oben zu sehen. Von dieser gigantischen Kulisse konnte selbst unser sympathischer Pilot Patrick nicht ablenken. Und der strapaziert unsere Nervenkostüme teilweise auf`s äußerste. Fliegen Sie mal über eine Bergkuppe und stürzen dann schwerelos in die Tiefe! Also der Mann weiß wie man Frauen glücklich macht und gleichzeitig in Aufregung versetzt! Als er auf Nachfrage dann noch erklärt hat, dass er eigentlich gelernter Koch sei, haben wir nur gemeint: Ein paar "Amuse gueule" hätte er schon noch reichen können. So nach dem Motto: "Ich hab da mal was vorbereitet..." Aber auch der dazugehörige Bodentrupp mit Christian Berger und Alexander Graf, hat uns sehr umsorgt und wieder glücklich und heil in Empfang genommen - wie auf dem unteren Foto unschwer zu erkennen ist... Zu den Kosten übrigens: 6-8 Minuten/65 Euro p.P, 20 Minuten/199 Euro p.P.
ÜBERNACHTEN
Nach dem Abendessen gab es dann noch einmal eine Revanche zum Vortag - beim Eisstockschießen. Hausherr Georg bietet dies auf der Bahn direkt hinter dem Hotel, jeden Dienstag seinen Gästen an. Georg ist sensationell, nicht nur beim Curling. Wie`s Rotkäppchen kam er dann auch noch mit `nem Körbchen... Schnaps. Georg - der Ruhepol in Reinkultur.
Der Curlingplatz gehört zur Moseralm in Karersee, einem 4-Sternehotel - wo wir übernachtet und uns sehr wohl gefühlt haben. Ein Familienbetrieb wie man ihn sich wünscht. Samt regionaler Küche, Kinderaufenthaltsraum, die Piste direkt vor der Tür, das netteste Empfangskomitee überhaupt: Berner Sennenhund Julie (ich finde jedes Hotel braucht eine Julie) und einem gemütlichen Spa- und Wellnessbereich.
Da es mich leider am ersten Tag auf der Piste zerbröselt hat und ich außer Gefecht war, lass ich mich am zweiten Tag von Tommi bei einer Gesichtsbehandlung im Spa verwöhnen. Auch hier wird im Kosmetikbereich ausschließlich mit heimischen natürlichen Produkten gearbeitet.Und die Berge kann man wunderbar auch vom Ruheraum von hier aus, entspannt bewundern.
ANREISE
Für uns gestaltet es sich am einfachsten direkt mit der Bahn anzureisen. Durch den Sparpreisfinder zahlen wir für die Hin-und Rückreise p.P. nach Bozen 100 Euro. Es ist ein sehr entspanntes Reisen und am Bahnhof werden wir abgeholt und per Shuttle-Taxi ins 30 km entfernte Hotel gefahren. Busse gehen übrigens stündlich direkt in die Skigebiete.
Bei der Abreise am Bahnhof treffen wir nochmals auf die Seniorengruppe, die ebenfalls Hotelgäste waren und kommen ins Gespräch: Ob wir bei der Journalistengruppe dabei waren? Ein Herr der älteren Jugend fragte mich dann wirklich noch allen ernstes (geh ich jetzt mal von aus) ob man denn schon auf so eine Reise mitgehen dürfe wenn man noch in der Ausbildung ist?.... Öhm... Also... Tommi´s Zauberhände und die Beauty-Behandlung vom Vortag haben sich echt gelohnt - in Anbetracht der Tatsache, dass ich die fünfzig bereits deutlich überschritten habe!
Bei Urlauben ist es für mich nicht nur der Ort, der einen schönen Urlaub ausmacht. Für mich sind es vor allem auch die Menschen die man dabei kennen lernt. Deshalb, nimm dir Zeit für Dinge die dich glücklich machen! Und selten kommt man den Bergen dabei so nah. In diesem Sinne...
Übrigens: Surprise Surprise... Die Nachfrage nach der Kleidergröße entpuppte sich dann als Skirolli... Danke!
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WINTERRAHMENPROGRAMM
Das angebotene Rahmenprogramm der Region würde hier den Rahmen sprengen. Das Eggental bietet nämlich nämlich außer Skifahren noch sehr viel mehr. Den Link finden Sie unten bei den Infos.
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Vielen Dank auch an den Eggental Tourismusverband für die Einladung zu dieser Reise und an Beate von Kunz PR für die tolle Betreuung vor Ort.
Ich bin auf jeden Fall begeistert...
Ein weiterer Beitrag von mir über das Eggental findet ihr HIER
schwungvolle Grüße
Sylvie
INFOS: Eggental Tourismus: hier Carezza Ski: hier Berghotel Moseralm: hier GRS Heli-Tours: hier Winterprogramm 2018: hier YouTube Video: hier
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