Wenn wir Mädels unterwegs sind, fängt der Spaß ja schon auf der Autobahn an. Der Ausflug fand mit den üblichen Verdächtigen statt. Bei der Vielzahl der durchgekauten Themen, war die Anreise nach Kitzbühel auch in diesem Jahr sehr kurzweilig... Es ging wieder zum Hahnenkamm auf die Hocheck Hütte. Parken wie immer am Parkplatz an der Hahnenkammbahn. Leider war ich aufgrund meines Skiunfalls vom letzten Urlaub, 6 Wochen zuvor, technisch noch etwas außer Gefecht und habe nicht vor, mich größer sportlich zu betätigen. Ich gab mich in diesem Urlaub eher als schmückendes Beiwerk...
Eigentlich habe ich jetzt so gar nicht viel zu schreiben - als Nichtaktive. Dazu ist das Wetter an diesem Wochenende auch eher bescheiden und eisig kalt. Aber ich mach das Beste daraus:
Skifahren in Kitzbühel heißt skifahren auf ganz hohem Niveau mit 179 Pistenkilometern. Und die Pisten und Liftanlagen sind erstklassig. Nicht ohne Grund ist das Gebiet wieder unter den Top 3 der Welt besten SkiResorts und ist im Rahmen der World Ski Awards auch 2017 erneut zu „Austrias best Ski Resort“ ausgezeichnet worden. Laut unserer Wirtin war das Wetter in dieser Saison zwar nicht ganz so sonnig, dafür sind die Schnee- und Pistenverhältnisse hervorragend. Die Skifraktion unter uns hat die Ausrüstung wieder direkt vor Ort ausgeliehen. Das ist einfach praktischer. Denn wenn man mit einem Ski oder Schuh nicht zurecht kommt, ist es kein Problem diese gegen ein anderes Model auszutauschen.
ÜBERNACHTEN
Wenn man sich auf der Hocheck einmietet, muss man sich über eines im klaren sein: abends gibt´s kein Runterkommen. Mit der letzten Gondel um halb fünf muss man oben sein. Außer Freitags, da geht die Gondel bis 23 Uhr. Das Gepäck wird oben mit dem Skido abgeholt *gottseidankstirnabwisch*. Und am größten ist die Freude wenn wir wieder unsere beiden liebenswerten Hausfeen Jella und Anni wiedersehen. Da geht das Herz auf!
Es gibt Zwei- bis Mehrbettzimmer und ein Massenlager. Toiletten und Dusche auf dem Flur, aber alles ordentlich, gemütlich und sauber. Und der Blick morgens aus dem Fenster, wenn ein Wolkenteppich sich vor dir ausbreitet ist unbezahlbar. Auch wenn es den nicht auf Bestellung gibt. Für Gruppen ist die Hütte bestens geeignet. Sie bietet Platz für etwa 50 Übernachtungsgäste. Preis/Leistung paßt. Es gibt bei der Halbpension ein 3-Gängemenü und für alle Hausgäste das gleiche. Aber immer wieder lecker. Vor allem nach der Fritattensuppe sind wir einhellig der Meinung, die war so "fett", dass wir eine schwierige Entscheidung treffen müssen: Marille oder Willi?... Da die Küche wirklich ausgesprochen gut ist kehren auch viele Skifahrer zum Mittagessen ein, weil sie praktischerweise direkt an der Streif-Familienabfahrt liegt, kurz unterhalb des Starthauses.
Wir haben wieder alte Bekannte getrofffen, nette neue Leute kennengelernt und viel gelacht. Es gibt wie im Vorjahr auch wieder ein italienisches Debüt, nachdem die italienische Crew des Nachbarhauses Sonnbühel samstags abends auf einen Absacker herüberkam - samt Gitarre. Aber, wir haben auch festgestellt, unter der neuen Hüttenleitung wird nicht mehr so viel Wert auf die unbekümmerte Stimmung und die Hüttengaudi gelegt. Lichtblick war darum in diesem Jahr der sympatische Maxim - der uns jeden Wunsch von den Augen abliest!
VERTICAL UP
Auf ein Event freuen wir uns wieder besonders: Bereits zum 8. Mal findet das Vertical Up statt. Ziel ist es, die original Weltcup-Strecke, in diesem Fall die Streif, so schnell wie möglich hochzulaufen. Wie man es schafft, dafür gibt es keine Regeln. Es gilt freie Materialwahl solange alles aus eigener Kraft und ohne Motor angetrieben wird. Auch in diesem Jahr haben sich wieder über 1000 Läufer gemeldet und wir wollen ebenfalls den Start unten am Berg - nur als Zuschauer - nicht verpassen, denn der ist absolut spektakulär. Allerdings muss man sich dann schnellstens bewegen um mit der Gondel wieder hoch zu fahren, denn der 1. Läufer kommt schon nach etwa 30 Minuten oben ins Ziel. Artet fast in Stress aus - für uns natürlich! Müssten wir das machen, wir wären alle weniger als mäßig gut, vermutlich, nein mit Sicherheit sogar grottenschlecht. Und das schon nach 100 m.
Um einen kurzen Einblick meiner Kondition zu bekommen:
Stellen Sie sich jetzt mal bitte die sportlich-dynamischen Jungs einer Erstligamannschaft vor.
In Zeitlupe.
Davon die Hälfte.
Abzüglich 50 %
Mit Brüsten.
...und nach dem Genuss von Kas´spatzen und Spinatknödel samt Panna Cotta (gab´s nämlich an dem Abend).
Jetzt laufen die 3,312 km kerzengerade den Berg hoch, bei -11 Grad, mit 85 % Steigung und überwinden dabei noch 860 Höhenmeter. War denen alles wurscht. Ich würde im Strahl kotzen, definitiv - sollte es mir überhaupt jemals gelingen irgendwann anzukommen. Hut ab vor dieser Leistung und solchem Ehrgeiz. Für die nicht ganz so Ehrgeizigen gibt es noch die Alternative über die Familienstreif.
Übrigens: Für eine Teilnahme beim Vertical Up kann sich jeder anmelden. Infos finden Sie hier.
Wie gesagt, ich fuhr nicht Ski. Jetzt hätte ich natürlich gern ein Alternativprogramm getestet. Es hat nicht sollen sein. Von zuhause aus hatte ich mich für einen Paragleit-Tandemsprung angemeldet. Stand auch mit dem Sprunglehrer Thomas in Achtungstellung - aber nix war`s. Das Wetter war einfach zu schlecht. Wer aber daran mal Interesse hat: Dies wird von Element3 angeboten, kostet 150 Euro und geht direkt am Berg bei der Hahnenkammbahn los.
Also, was gibt`s alternativ noch in der Nähe von Kitzbühel zu tun?
Anfrage zum Lamatrekking. Das heißt, mit Alpakas durch den Schnee zu wandern... hatte mich schon so auf die Flauschis gefreut. Aber auch da gab es eine Absage, weil sich nicht genug Leute angemeldet hatten. Ok ok also keine Lamas, dann halt Schlittenhunde.... Angerufen und nachgefragt. War schon alles ausgebucht. *blödblödblöd* Ich als alter Tierfreak, hätte so gern darüber berichtet. Jetzt habe ich aber ein Ass im Ärmel: Ich kann nämlich auf den Bericht von Adelheid auf ihrem Blog "Last Secrets" verweisen, die ich auf meiner letzten Pressereise kennengelernt habe. (An dieser Stelle einen lieben Gruß :) Sie hat die Wanderung und die Schlittenhundefahrt kurz nach unserer Reise mitgemacht und war von beidem total begeistert.
Hier finden Sie ihren Bericht.
Zum gemeinsamen Abschluss am Sonntag treffen wir uns noch einmal auf der elitären Sonnbühel. Diesmal aufgrund des schlechten Wetters allerdings nicht zum Essen auf der Sonnenterrasse, sondern nur auf einen Absackercappuccino, zu dem wir - Dank Conections - einen Gruß aus der Küche serviert bekommen. Es gibt Tiramisu - und es gibt DEN Tiramisu und das war wirklich der Lockerluftigleckerste den ich jemals gegessen habe. Danke nochmal! Und falls Sie hier einmal essen möchten: Die Speisekarte verspricht viel - aber die Küche hält noch mehr. Eine Reservierung ist allerdings unbedingt erforderlich.
Auf der Heimfahrt ging es noch auf einen Einkehrschwung zum Stanglwirt wo man wiederkäuend-gesellige Nachbarschaft beim Essen hat. So kam ich letztendlich doch noch in den Genuss tierischer Gesellschaft...
Grüße Sylvie & Co.
INFOS Kitzbühel Tourismus: Hier
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