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  • Sylvia Kester

Von der Kunst, Kunst zu verkaufen


Und es ist wirklich eine Kunst, ich spreche aus Erfahrung. Wenn du keine Galerie hast die für dich verkauft, musst du dich selbst gut verkaufen (willst du nicht nur für den Eigengebrauch malen) und Künstler sind nun mal meistens keine Verkäufer. Das muss man erst mal lernen. Ich male jetzt seit 1997 und weiß wovon ich spreche. Aber, man wächst mit seinen Aufgaben.

Von der Illusion, ganz groß rauszukommen oder das Geschäft seines Lebens zu machen, kann mann sich schon mal ganz schnell verabschieden. Da muss man schon am richtigen Ort zur richtigen Zeit sein. Und das gelingt den wenigsten. Was zählt ist - man darf sich nicht unter Preis verkaufen.

Zu den Preisen gibt es natürlich auch die unterschiedlichsten Meinungen. Die einen (meistens Kollegen)  sagen:  Viel zu billig! Aber da bin ich der Meinung was nützt es den Preis zu hoch anzusetzen, lieber vier Bilder für je 500 Euro verkauft als keines für 2000.

Weniger Kunstverständige sagen: Ist mir zu teuer! Dazu kann ich nur sagen: Kauf dir ein Poster. Für jedes verkaufte Bild habe ich vorher sicherlich schon mindestens 10 Stück gemalt. Rechnet man hierfür den Zeitaufwand und Material, sind die Preise realistisch.

Ich hatte mal einen Kunden der mir erklärte: Er könnte in jeder Galerie und zu jedem Preis ein Bild kaufen, aber er geht grundsätzlich auf Kunsthandwerkermärkte um zu kaufen. Er möchte den Künstler kennenlernen und das Bild mit einem Gesicht in Verbindung bringen. Das fand ich klasse. Wichtig ist sich immer wieder ins Gespräch zu bringen, ob mit Ausstellungen, Visitenkarten, Kunstkursen etc.

Wenn jemand eine Visitenkarte mitgenommen hat, ist es mir schon des öfteren passiert, dass es erst 1 Jahr später zum Kauf oder Auftrag kam. Eine Homepage ist ebenso empfehlenswert einfach zur Info. Die beste Werbung ist natürlich die Mund zu Mund Propaganda.

Und was noch wichtig ist: Wie man sich selbst und seine Bilder präsentiert. Eine Ausstellung  darf nicht aussehen wie auf dem Flohmarkt. Mein Motto: Weniger ist mehr. Eine gepflegte Erscheinung ist wichtig und man sollte sich nicht verstellen sondern natürlich rüber kommen, dem Kunden kein Gespräch anhängen - das ergibt sich von selbst, aber man darf sich auch nicht hinter seinen Werken verstecken. Man muß auf positive Art präsent sein. Außerdem ist es auf Kunsthandwerker-Märkten immer gut, nicht nur teure oder große Werke zu präsentieren sondern auch kleine und günstige, die sich jeder einfach mal als Erinnerung oder Mitbringsel kauft.

Doch das Allerwichtigste meiner Meinung nach ist: DU MUSST AKTIV SEIN (außer du möchtest die Kunst wirklich nur für dich machen und nichts verkaufen). Es kommt keiner an deine Haustür, klingelt und sagt "ich komm hier grad zufällig vorbei und wollte nur mal fragen ob Sie vielleicht ein paar Bilder im Keller stehen haben die Sie verkaufen möchten?" Geh selbst auf Ausstellungsmöglichkeiten (Hotels, Firmen usw.) zu. Frag nach ob die Möglichkeit einer Ausstellung besteht. Es kann dir nichts passieren. Zu meinen Kindern sag ich auch immer: Ihr dürft alles Fragen aber höflich. Denn auf eine höfliche Frage kann höchstens ein höfliches Nein kommen.

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